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1 Santa Fé Trail 2 Bents Old Fort 3 AT&SF Railroad 4 Dodge City
5 Colorado 6 Fort Union 7 Eisenbahn im Westen 8 Zugüberfall
Nach Colorado: Wettlauf mit der Zeit
Die Schienen wurden von Hand verlegt. Pickel und Schaufel waren die
Zugüberfälle von Desperados aus Dodge City bremsten den Vormarsch.
Das Rennen geht weiter
In Colorado war 1859 Gold gefunden worden. Die AT&SF wollte die
(aus den Erinnerungen von D.K. Spencer)
wichtigsten Werkzeuge. Schwere Pflüge rissen Schneisen in die Hügel.
Pferdeschlitten verlegten das Gleisbett. Um eine Kurve zu legen,
wurden die Schienen in kurze Stücke geschnitten. Schwellen und
Schienen wurden von Hand geschleppt.
Bis 1870 waren die ersten 130 Meilen bis Newton in Bau. Danach
folgte der Schienenweg dem Arkansas und dem Santa Fé Trail in Richtung
der 340 Meilen entfernten Staatsgrenze. Die Bautrupps begannen mit
einer Meile und steigerten sich im Verlauf dieses Jahres auf drei
Meilen pro Tag. Als sie im September 1872 in Dodge City ankamen,
hatten sie in 230 Tagen mehr als 300 Meilen geschafft.
Am 22. Dezember 1872 erreichte die Bahnlinie, die Stelle, die
Landvermesser der Eisenbahngesellschaft als Grenze angegeben hatten.
Ein Ingenieur schlug einen hölzernen Pfahl in die Erde mit einer
Fahne, auf deren einer Seite Kansas, auf der anderen Colorado stand.
Es wurde gefeiert und getanzt und am nächsten Morgen verließ der
Arbeitszug mit den meisten Männern und dem Material das Lager.
Stunden später kam ein Regierungsbeamter, der verkündete, die Strecke
sei noch vier Meilen von der Grenze entfernt. über Telegraph wurde
der Arbeitszug zurückgerufen. Die Arbeiter rissen weiter östlich noch
einmal vier Meilen Schienenstrecke heraus und verlegten sie neu bis
an die Grenze. Am 28. Dezember 1872 hatten Sie das Ziel erreicht.
Minenstädte am Fuß der Rocky Mountains in ihr Streckennetz ein
beziehen. Dafür nahm sie in Kauf, zwei steile Steigungen zu über
winden. Später konnten deshalb keine langen Güterzüge dort fahren.
Am Raton Pass kam es 1878 zum Wettlauf mit der Denver & Rio Grande
Railroad, einer Bahnlinie mit schmaler Spurweite. Nur eine von beiden
konnte gewinnen. Nachdem Arbeiter der D&RG in der Royal Schlucht mit
Waffengewalt über die AT&SF gesiegt hatten, schickte nun der AT&SF
Ingenieur seine Leute nachts bewaffnet auf die Passhöhe mit dem Auftrag
auf alles zu schießen, was sich bewegt. Die AT&SF machte das Rennen über
den Raton Pass. Sie war die erste Bahnlinie, die nach New Mexico vorstieß.
Viehbarone und Farmer
Die Eisenbahn lebte davon, dass neue Siedlungen entlang der Gleise ent
standen. 1886 sollte auf dem Land des Viehbarons Amos R. Black ein neuer
Ort für Siedler entstehen. Die AT&SF hatte bei Meile 499,2 (bis Topeka)
seit 1876 ein zweistöckiges Depotgebäude mit einem Wasserturm, Lager
schuppen und Viehgehegen. Black mochte die Farmer nicht. Er fürchtete
Zäune auf seinem Weideland. Er war bereit, seine Männer notfalls schießen
zu lassen. So gründete die AT&SF drei Meilen westlich den Ort Lamar.
Am Samstag, den 22. Mai 1886 erhielt Black ein Telegramm, dass er dringend
in Pueblo erwartet werde. Er nahm den Abendzug nach Westen.
Nach Sonnenuntergang kam ein Arbeitszug der AT&SF nach Blackwell.
Pünktlich um Mitternacht stürzten sich die Arbeiter mit Pickeln und
Schaufeln auf das Depotgebäude, luden es mitsamt dem Wasserturm auf
Flachwagen und fuhren nach Lamar. Als Black sonntags zurückfuhr,
stieg er wie immer am Depot aus, nur dass es plötzlich an einem anderen
Ort lag. Er musste zur Ranch nach Hause laufen!